Zahnfleischtherapie

Die Entzündung des Zahnbettes (Parodontitis) verbunden mit dem Abbau des Zahnhalteapparats ist eine häufige Erkrankung. Die Forschung hat gezeigt, dass Parodontitis überwiegend die Folge von Bakterienbelägen ist. Rauchen, Stress oder Allgemeinerkrankungen sind zusätzliche Risikofaktoren.

Unser Behandlungskonzept:

  • Vorbehandlung (Diagnose, Professionelle Zahnreinigung, Mundhygienemotivation und -instruktion)
  • Parodontitisbehandlung - nahezu schmerzfrei möglich - kann durch die antimikrobielle photodynamische Therapie (einer Behandlung mit sanftem Laserlicht) wirkungsvoll und zielgerichtet ergänzt werden
  • Erhaltungstherapie durch regelmäßige, intensive Kontrolle und professioneller Zahnreinigung

Sprechen Sie uns an. Wir beraten Sie dazu gerne umfassend und individuell.


Was ist Parodontitis?

Die Entzündung des Zahnbettes (Parodontitis) verbunden mit dem Abbau des Zahnhalteapparats ist eine häufig verbreitete Erkrankung. Sie ist nicht zuletzt deshalb so gefährlich, weil sie meist schmerzfrei und schleichend beginnt. Die Forschung hat gezeigt, dass Parodontitis überwiegend die Folge von Bakterienbelägen ist. Rauchen, Stress oder Allgemeinerkrankungen sind zusätzliche Risikofaktoren.

Zähne sind nicht starr mit dem Kieferknochen verbunden. Das hat die Natur so eingerichtet, weil sie auf diese Weise zwar fest sitzen, aber gleichzeitig bei Belastung auch etwas nachgeben können. Sie werden durch die Verankerungsfasern in entsprechenden Lücken im Kieferknochen festgehalten. Normalerweise deckt das Zahnfleisch diesen ganzen Bereich bakteriendicht ab.

Ganz unauffällig setzen sich Bakterien auf der Zahnoberfläche am Zahnfleischrand fest und bilden dort einen klebrigen Bakterienrasen – die so genannte „Plaque“. Meist verfestigt sich diese weiter und es siedeln sich Keime an, die das Zahnfleisch reizen.

Ein gesundes Immunsystem wehrt die Bakterien im Normalfall selbstständig ab. Wenn aber besonders aggressive Bakterien vorliegen oder die Abwehr des Körpers geschwächt ist z.B. durch Rauchen, Stress, Allgemeinerkrankungen oder auch erblicher Veranlagung, weicht das entzündete Zahnfleisch vom Zahn immer weiter zurück und es bildet sich eine Zahnfleischtasche. Diese bietet zahlreichen Keimen einen Schlupfwinkel, denn dort kann die Zahnbürste sie nicht mehr erreichen. Die Bakterien haben es nun nicht mehr weit zum Zahnhalteapparat und es kann zu Entzündungen der tiefer liegenden Gewebeabschnitte kommen. So können betroffene Zähne ihren Halt im Zahnbett verlieren und ausfallen, was teuren Zahnersatz erforderlich macht. Schrumpft der Kieferknochen durch die Entzündung, ist es möglicherweise sogar für eine Implantation zu spät: Dann hilft nur noch ein aufwändiger Knochenaufbau oder ein herausnehmbarer Zahnersatz.

Vor allem aber bedeutet die Parodontitis auch, dass im Körper ein Entzündungsherd lauert. Das dadurch geschwächte Immunsystem kann anderen Keimen weniger Widerstand entgegensetzen. Zudem breiten sich die Bakterien im ganzen Körper aus und befallen andere Organe, etwa das Herz. Selbst Frühgeburten kann die Parodontitis auslösen.


Ursachen für Parodontitis

In den meisten Fällen ist schlechtes oder ungenügendes Zähneputzen oder unzureichende Zahnzwischenraumreinigung die eigentliche Ursache. Weil die Zahnbürste selbst im besten Fall weniger als die Hälfte der Zahnoberfläche erreicht, finden Bakterien genug Stellen zum Festsetzen und bilden Plaque.

Besonders gefährdet sind Raucher. Die Gifte im Tabakrauch schädigen das Zahnfleisch stark und schwächen seine Widerstandskraft. Bei Rauchern blutet es allerdings weniger, was die Erkennung der Krankheit erschwert.

Es gibt auch noch weitere Ursachen: Mit zunehmendem Alter lassen die Abwehrkräfte nach, so dass Keime leichteres Spiel haben. Auch Stress, erbliche Faktoren, Übergewicht und bestehende Allgemeinkrankheiten belasten das Immunsystem. Diabetes führt zu verminderter Durchblutung des Gewebes und fördert Parodontitis. Und schließlich begünstigen Hormonstörungen, etwa in der Pubertät oder Schwangerschaft oder durch Einnahme der Pille, die Zahnfleischentzündung.


Wie vermeide ich Parodontitis?

Sie können Parodontitis durch richtige und gründliche Mundhygiene, ergänzt durch regelmäßige Professionelle Zahnreinigung vorbeugen.

Putzen Sie zweimal täglich gründlich Ihre Zähne und reinigen Sie einmal täglich die Zahnzwischenräume mit Zahnseide oder Interdentalbürstchen, so verhindern Sie die Bildung schädlicher bakterieller Zahnbeläge. Medizinische Mundspüllösungen können die manuelle Reinigung ergänzen. Sie hemmen das Wachstum entzündungsfördernder Bakterien und sollten nach dem Zähneputzen verwendet werden.


Parodontitis kann wirksam behandelt werden

Eine Parodontitis-Erkrankung kann heute bereits im Frühstadium sicher diagnostiziert werden. Durch gezielte und regelmäßige Prophylaxe – je nach Risikogruppe: alle drei bis 12 Monate – kann der Entwicklung und weiteren Verschlechterung einer Parodontitis vorgebeugt werden. Aber auch bei einer bereits bestehenden Parodontitis-Erkrankung sind die Erfolgsaussichten sehr gut. Sie kann durch eine systematische Behandlung meist zum Stillstand gebracht werden.

Grundlage jeder Behandlung ist dabei die vollständige Beseitigung bakteriellen Plaque als Ursache der Parodontitis. Dabei geht Ihre Prophylaxe-Mitarbeiterin im mehreren Schritten vor.

In der ersten Sitzung der „Hygienephase“ werden Ihre Zähne von den erreichbaren weichen Belägen und Ablagerungen befreit. Politur und Fluoridierung der Zahnoberflächen schließen sich an. Je nach Ausgangssituation können hierfür auch mehrere Termine notwendig sein. In einer weiteren Sitzung werden dann alle erreichbaren harten Auflagerungen und bakteriellen Beläge von den Wurzeloberflächen und aus den Zahnfleischtaschen entfernt. Durch die „Hygienephase“ werden Bakterien verringert und die Entzündung geht zurück.

In schweren Fällen kann der Einsatz von Antibiotika in verschiedenen Formen angezeigt sein, um besonders aggressive Bakterien abzutöten.

Der zweite Schritt der systematischen Behandlung ist die Zwischenkontrolle, die „Reevaluation“. Nach einigen Wochen erfolgt eine erneute Beurteilung Ihres Zahnfleisches. Wenn die bisherige Behandlung nicht ausgereicht hat, um die Zahnfleischtaschen zu beseitigen, werden wir Ihnen weiterführende Behandlungsschritte vorschlagen.

Der dritte Schritt der systematischen Behandlung ist die „Erhaltungstherapie“. Der langfristige Erfolg einer Parodontitisbehandlung hängt von Ihrer Mitarbeit bei der täglichen Mundhygiene und von der regelmäßigen Betreuung durch das zahnärztliche Praxisteam ab. Im Rahmen der Nachsorge werden die Zähne und die Zahnfleischtaschen kontrolliert und professionell gereinigt. Die Häufigkeit der Nachsorgetermine richtet sich nach dem Schweregrad der Erkrankung, der Blutung, der Taschentiefe und Ihrem individuellen Erkrankungsrisiko. In den meisten Fällen ist ein Nachsorgetermin alle drei bis vier Monate erforderlich. Ohne regelmäßige Nachsorge besteht die Gefahr, dass die Erkrankung wiederkehrt und sich die Zerstörung des Zahnhalteapparates fortsetzt.

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